07/08/2019 |

„In gewisser Weise bin ich doch Pilot geworden…wieso?“

Acht Antworten von unserem CEO André Mindermann

Als Teil unserer Rubrik Über OTRS, wollen wir Ihnen unsere Vorstandsmitglieder und Niederlassungsleiter mal auf etwas andere Weise vorstellen.

Wir können uns gut vorstellen, was sie tagtäglich im Büro machen und wie sie ihre Ziele für OTRS erreichen. Aber was treibt sie im Hintergrund an? Wie sind sie zu dem gekommen, was sie machen? Und was wünschen sie sich für die Zukunft?

In unserer Interview-Reihe haben wir die Vorstandsmitglieder und Niederlassungsleiter gefragt, was wir schon immer mal wissen wollten und bisher nicht erfahren haben. Die Antworten werden Sie zum Nachdenken und Schmunzeln bringen.

Los geht´s mit dem ersten Interview mit unserem Vorstandsvorsitzenden André Mindermann:

Wie bist Du Vorstandsvorsitzender der OTRS AG geworden?

Nun ja, sicher nicht so, wie man sich das gemeinhin vorstellt, als einen klassischen Karriereschritt nach vielen Jahren konsequenter „Aufstiegsarbeit“. Als OTRS seinen Anfang nahm, habe ich zunächst mehr aus dem Hintergrund agiert und war quasi lediglich in der Rolle des Geldgebers. Aber bereits nach kurzer Zeit konnte ich sehen, mit welcher Stärke sich eine erfolgreiche Eigendynamik entfaltete und entschied, dem Ganzen mit meinem vollen Einsatz noch mehr „spin“ zu geben. Und da war dann irgendwann die logische Konsequenz den Vorstandsvorsitz zu übernehmen.

Was waren die größten Herausforderungen und woraus hast Du am meisten gelernt?

Die größte Herausforderung war sicherlich den Fokus zu ändern und damit das Unternehmen zu verändern: von einem kleinen ambitionierten Start-up, das sich selbst genügt und von der Aufbau- und Entwicklungsarbeit zehrt, hin zu einer professionellen Organisation, die ihren Mitarbeitern eine langfristige berufliche Heimat bieten will und immer noch von der Begeisterung, Motivationsstärke und Inspiration der Anfangszeit getragen ist.
Dabei habe ich eine sehr wichtige Erkenntnis aus dem Zitat von Peter Drucker „Culture eats strategy for breakfast“ gewonnen: die Unternehmenskultur ist das Fundament auf der sich eine Strategie wirksam entfalten kann. Strategie ohne den entsprechenden „kulturellen Hintergrund“ bleibt ein abstraktes Rechenexempel.

 

André Mindermann CEO OTRS AG

Was war Dein größter Kindheitswunsch?

Ich wollte als Kind gerne Pilot werden. Nicht nur das Fliegen selbst, sondern auch die fernen Länder und Kulturen haben mich gereizt. Mit dem Piloten bei Lufthansa hat es nicht geklappt und das hat sicher seine Berechtigung; denn in meiner beruflichen Laufbahn konnte ich genau jene Fähigkeiten einsetzen, die für einen Piloten kaum von Nutzen sind. Der Spaß daran auf Entdeckungsreise zu gehen und fremde Länder, Kulturen und Bräuche hautnah zu erleben, ist aber geblieben und durch meine vielen beruflichen Reisen habe ich dazu auch einige Gelegenheit. So gesehen ist also mein Kindheitstraum ein Stück weit in Erfüllung gegangen. 🙂

Du beschäftigst Dich viel mit Philosophie und besuchst Seminare an der Goethe Universität in Frankfurt. Was interessiert Dich daran besonders?

Wir trainieren mit viel Ehrgeiz und Schweiß unseren Körper, um ihn fit und beweglich zu halten. Das gleiche gilt auch für das Gehirn. Ich habe in der Philosophie die Sportart für mein Gehirn gefunden, die ich mit großer Freude ausübe. Und ich kann sagen: Philosophie kann für das Gehirn wie der Ironman für den Körper sein und hat mich ein ums andere Mal ganz schön ins Schwitzen gebracht.
Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, den ich nicht vernachlässigen möchte: die Denkweise in der Philosophie eröffnet mir immer wieder neue Blickwinkel auf viele Themen, mit denen ich mich auseinandersetze und gleichzeitig einen Erkenntnisgewinn, den ich gerne in meine unternehmerischen Entscheidungen einfließen lasse.

Also Überlegungen darüber anzustellen, wie ich das heutige Unternehmen im positiven Sinne in einen Zustand transformieren kann, der heute noch nicht wahrscheinlich oder vorstellbar ist.

Was macht einen erfolgreichen „Leader“ aus in Deiner Sicht?

Es wird ja viel über Leadership geschrieben und was den erfolgreichen Leader ausmacht. Ich habe dazu meine eigene Meinung. Mir ist es wichtig, zwei Standpunkte zu vereinen: das große Ganze und den Blick für das Individuum. Was ich damit sagen will ist: in meiner Verantwortung liegt es, das „big picture“ auch im Hinblick auf die Zukunft im Auge zu behalten. Also Überlegungen darüber anzustellen, wie ich das heutige Unternehmen im positiven Sinne in einen Zustand transformieren kann, der heute noch nicht wahrscheinlich oder vorstellbar ist. Dabei mache ich es mir zur Aufgabe immer auch für den einzelnen Mitarbeiter verständlich, zugänglich und erreichbar zu bleiben. Die Politik der offenen Türen ist schön. Ich wünsche mir aber, dass meine Mitarbeiter auch durch diese Tür hindurchgehen, um sich mit mir auszutauschen.

OTRS bietet seinen Angestellten flexible Arbeitszeiten. Was ist das perfekte Arbeitszeitmodell für Dich?

Ich habe mich schon immer an dem Wort „Arbeitszeit“ gestört. Gibt es doch nur die eine Zeit, die wir leben. Wieso diese in „Arbeitszeit“ und in „Freizeit“ trennen? Ich möchte mich frei fühlen in der Gestaltung meiner Zeit und den größtmöglichen Nutzen, sei es Erfolg, neues Wissen oder Freude daraus ziehen, egal ob bei einem beruflichen Projekt oder einem Treffen mit Freunden. Es geht also eher um ein „Lebenszeitmodell“ mit maximalem Freiheitsgrad. Was wir unter „Freiheit“ verstehen, entscheidet jeder individuell für sich.

Du bist viel in der Welt unterwegs – beruflich und privat. Was war Dein außergewöhnlichster Urlaub?

Ein völlig verrückter Trip: nach New York zum Weihnachtsshopping, von dort weiter nach Vancouver/Whistler über Weihnachten zum Ski fahren und von dort aus nach Maui zum Strandurlaub über Sylvester. Was dabei alles schief gegangen ist, eignet sich heute noch für einen Lacherfolg auf jeder Party.

Glaubst Du an Vorbilder? Wenn ja, hast Du eins und wer ist es?

Ich habe keine Vorbilder, es kochen alle nur mit Wasser. Jedoch sind mir jene Menschen eine Inspiration, die sich für in Not geratene Lebewesen einsetzen, die Müll aufheben auch wenn es nicht der ihrige ist, und die nicht auf ihr Recht bestehen sowie vor allem jene, die wohlwollend durchs Leben gehen.

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