24/09/2018 |

Ist es Zeit für einen CDO?

Was bedeutet diese neue Rolle? Warum möchten Sie einen einstellen?
Was ist der Unterschied zu CTI und CIO?

Bridge with lights of cars

Der digitale Wandel bringt eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich. Neue Prozesse, Geschäftsmodelle, Methoden … dabei entwickeln sich in Unternehmen neue Verantwortlichkeiten und damit auch neue Rollen, denn die Digitalisierung will praktisch organisiert sein. Wie das funktioniert hängt von den Unternehmen selbst ab. Eine dieser neuen Rollen ist der Chief Digital Officer. Ist das nun alter Wein in neuen Schläuchen, was macht er eigentlich und brauchen Unternehmen wirklich einen CDO?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse von Studien über den Fortschritt und Erfolg des Transformationsprozesses in Unternehmen ist, dass Impuls und Anreiz aus dem Management kommen müssen und auch am besten durch den Executive Level vertreten werden. Ist die digitale Transformation dort nicht fest verankert, werden ihr nicht ausreichend Bedeutung und auch Budget zugestanden, kann sich der Wandlungsprozess nicht schnell genug und umfassend vollziehen. Der Ansatz der Veränderung versickert und führt bestenfalls zu dem, was George Westerman, Principal Research Scientist bei der MIT Sloan Initiative on the Digital Economy, so beschrieben hat:

“When digital transformation is done right, it’s like a caterpillar turning into a butterfly, but when done wrong, all you have is a really fast caterpillar.”

Der Chief Digital Officer ist nun die treibende Kraft im unternehmerischen Wandlungsprozess.

Aber wer will schon eine schnelle Raupe?

Damit sich diese jedoch in einen Schmetterling verwandeln kann, so heißt es, braucht man den Chief Digital Officer, die neue C-Level-Position.

Die Aufgabe eines CDOs

Seit langem schon kennt man CIOs und CTOs. Deren Aufgaben und Kompetenzen überschneiden sich durchaus teilweise. Bei beiden stehen technologische Fragen im Mittelpunkt. Dies bezieht sich nicht nur auf die Infrastruktur, sondern auch auf das Know-how der Mitarbeiter. Während der CIO jedoch IT-Strukturen für die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche und Produkte nutzt, bewertet der CTO neue technologische Trends immer auch im Hinblick auf strategische Auswirkungen für das Unternehmen.

Der Chief Digital Officer ist nun die treibende Kraft im unternehmerischen Wandlungsprozess und entweder Teil der Unternehmensleitung oder aber in direkter Berichtslinie zu ihr. Seine Aufgabe als zumeist ranghöchste digitale Führungskraft besteht darin, die Digitalstrategie des Unternehmens zu formulieren und diese auf sämtlichen Handlungsebenen agil zu implementieren. Dabei liegt der Fokus auf dem Aufbau nachhaltiger Wettbewerbsvorteile. Dafür muss der CDO alle neuen technologischen Trends kennen und wissen, bzw. antizipieren können, wie relevant sie für das eigene Geschäftsmodell sind.

So wird der CDO zur zentralen Schaltstelle der Prozesse und befindet sich häufig an der Schnittstelle zwischen Strategie, Unternehmensentwicklung, Marketing und Technologie.

Vielmehr tun sich Unternehmen häufig schwer, den Aufgabenbereich eines CDO sauber abzugrenzen und die von ihm zu erreichenden Ziele konkret zu formulieren.

Brauchen Sie einen CDO?

Aber so einfach und klar diese Beschreibung scheint – in der unternehmerischen Welt ist sie es keinesfalls. Vielmehr tun sich Unternehmen häufig schwer, den Aufgabenbereich eines CDO sauber abzugrenzen und die von ihm zu erreichenden Ziele konkret zu formulieren. So sollte sich das Management bei dem Wunsch eine solche Position zu besetzen, fragen:

  1. Welche (Unternehmens-)Ziele gilt es zu erreichen? Geht es um die Digitalisierung der Prozesse und sollen neue Geschäftsmodelle entwickelt werden? Sind Agilität und Automatisierung Bestandteile dieser neuen Ansätze?
  2. Welche Aufgaben soll er übernehmen? Hat er Budgetverantwortung? Soll er eher beratend und konzeptionell agieren oder auch derjenige sein, der alle Ideen umsetzt und vorantreibt?
  3. Was sind die (unternehmerischen) Ziele des CDO? Darf er Entscheidungen nur beiwohnen und erhält ein Vetorecht? Oder ist er selbst Entscheider, dessen Zustimmung und Unterschrift bei maßgeblichen Initiativen und Strategien essentiell sind und ihn damit als gestaltenden Entscheider definieren?Und nicht zuletz
  4. Ist die Organisation bereit für einen CDO? Der CDO wird maßgebliche Veränderungen herbeiführen, denn das ist sein Auftrag. Wird ihm die Organisation dabei die notwendige Unterstützung geben? Ansonsten wird sein Vorhaben scheitern und dabei gleichzeitig zeitliche und persönliche Kapazitäten einfordern, ohne jedoch einen Mehrwert zu erzielen.

Die Position des CDO steht nach wie vor auf dem Prüfstand. Notwendigkeit und Erfolg werden sehr kontrovers diskutiert. Man ist – und das sicher nicht zu Unrecht – der Ansicht, dass eine so umfassende Aufgabe nicht von einer einzigen Person geleistet werden kann. Es liegt also an den Organisationen selbst und hier vor allem am Management, ob die Entscheidung für einen CDO die richtige ist und seine Arbeit Erfolg haben kann. Denn nur wenn der digitale Change als eine ganzheitliche Aufgabe verstanden wird und Transparenz und klare Ziele vorliegen, wenn ihm gleichzeitig genügend Raum gegeben wird, sich zu positionieren und damit eigene Erfolge zu haben, kann der CDO seine Funktion als Wegbereiter der Transformation ausüben.

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