08/12/2023 |

CSR Spotlight: Gabriele Walther, Tafel Frankfurt, im Gespräch mit OTRS

Seit 2021 arbeitet die OTRS Group mit der Tafel Frankfurt zusammen. Gabriele Walther, Leiterin der Tafel am Merianplatz, gibt uns Einblicke in ihre Arbeit und spricht darüber, was die Tafel-Kooperation für sie bedeutet.

Gabriele Walther: Seit 10 Jahren „vorübergehend“ Leiterin der Tafel am Merianplatz

Wer suchet, der findet: Im Fall von Gabriele Walther war es die Tafel am Merianplatz. Nach einem Monat in Altersteilzeit bekam sie vor zehn Jahren Hummeln im Hintern und machte sich auf die Suche nach einer Tätigkeit, die sie nicht nur beschäftigt, sondern auch sinnvoll ist. Zwei Gespräche mit Freundinnen, die sich bereits in anderen Städten bei der Tafel engagierten, und einen Anruf bei der Tafel am Merianplatz später war der passende Einsatzort gefunden.

Ein halbes Jahr darauf war wieder jemand auf der Suche: Die Leiterin der Tafel Frankfurt nach jemandem, der die Tafel am Merianplatz leiten würde. Mit Gabriele Walther war dieser Jemand schnell gefunden. Eigentlich wollte sie die Rolle nur vorübergehend übernehmen. Heute ist sie bereits seit zehn Jahren „vorübergehend“ Chefin am Merianplatz. Und hat dabei noch genauso viel Spaß wie am ersten Tag, wie sie uns erzählt.

Wir haben hier ein tolles Team. Alle arbeiten gerne mit und wir treffen uns auch regelmäßig privat. Es macht einfach rundum Spaß.
Gabriele Walther

Tafel-Kooperation seit 2021: Zeit- und Sachspenden

Im Fall der OTRS Group war es 2021 die Suche nach einer lokalen Organisation, die wir im Rahmen unserer CSR-Aktivitäten (Corporate Social Responsibility) langfristig unterstützen können. Wichtig war uns dabei, dass wir nicht nur monetär, sondern mit Zeit- und Sachspenden unseren Beitrag leisten können.

Bei der Frankfurter Tafel wurden wir fündig: Hier können wir vor Ort mit anpacken und über die Tafelbox in unserem Büro in Oberursel haltbare Lebensmittel spenden. Die gefüllten Boxen bringen wir dann direkt zu unseren Einsätzen bei der Tafel mit. Vier bis acht Mal im Jahr können unsere Mitarbeitenden im Rahmen unserer Tafel-Kooperation bei der Lebensmittelausgabe mithelfen. Dafür können sie einen sogenannten CSR Day nehmen. Zwei Tage stehen allen Mitarbeitenden im Jahr frei zur Verfügung, um sich für ökologische oder soziale Projekte zu engagieren.

7 Sprinter voll Lebensmittel für 150 Familien

Die Unterstützung kann Gabriele Walther gut gebrauchen. Jeden Mittwoch treffen sie und ihr Team sich morgens in der Ausgabestelle am Merianplatz. Es gibt einiges zu tun, bevor die Lebensmittel verteilt werden können: Bis zu einer kurzen Mittagspause müssen Tische und Stühle gerückt, sieben Sprinter mit Lebensmitteln entladen und die Lebensmittel gesichtet und sortiert werden. Dann kann es mit der Ausgabe losgehen. 150 Familien stehen jede Woche an, um bei Gabriele Walther und ihrem Team die dringend benötigten Lebensmittel zu erhalten.

Sieben Sprinter voll Lebensmittel muss das Team um Gabriele Walther jeden Mittwoch entladen, sortieren und verteilen.

So gerne Gabriele Walther ihre Arbeit bei der Tafel macht, so schlimm findet sie es, dass diese überhaupt notwendig ist: „Die Lebensmittel, die wir bei der Tafel verteilen, sind nur ein Bruchteil dessen, was täglich weggeworfen wird. Und das, obwohl sie noch genießbar sind und es so viele Menschen gibt, die sie bräuchten und sie sich im Supermarkt schlicht nicht leisten können. Das System ist kaputt.“

Einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln zu finden und Menschen zu unterstützen, die auf gespendete Lebensmittel angewiesen sind, entspricht auch unserer CSR-Mission. Mit unserem Handeln streben wir einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen an, möchten die Entstehung von Abfall verhindern, Recycling fördern und einen Beitrag zu einer sozial gerechteren Welt leisten. Diese Ziele verfolgen wir sowohl intern bei uns im Unternehmen als auch in unserer direkten Umgebung – zum Beispiel durch unsere Tafel-Kooperation.

Corona, Ukraine-Krieg, Inflation: Immer mehr Menschen sind auf Lebensmittelspenden angewiesen

In der Hochphase der Corona-Zeit bangte das Team der Frankfurter Tafel zeitweise um deren Fortbestand. Da die meisten der ehrenamtlichen Helfer älter sind und damit zur Risikogruppe gehören, stand die Ausgabestelle am Merianplatz kurz vor der Schließung. Für die Kunden wäre das in dieser ohnehin schwierigen Zeit eine Katastrophe gewesen. Das wollte die Leiterin der Frankfurter Tafel unbedingt verhindern. Mit Erfolg: Kurzerhand organisierte sie ersatzweise jüngere Helfer. Zehn bis fünfzehn Studierende haben sich in kurzer Zeit gefunden, die die Ausgabe am Merianplatz nach kurzer Einarbeitung vier Wochen lang eigenständig aufrechterhielten.

Nach der Corona-Zeit stieg die Nachfrage bei der Tafel noch weiter an. Insbesondere der Ukraine-Krieg und die seitdem stetig steigende Inflation führten dazu, dass immer mehr Menschen auf die Lebensmittel der Tafel angewiesen sind. Betroffen sind längst nicht nur ältere Menschen mit knapper Rente, berichtet uns Gabriele Walther. Sie beobachtet, dass auch zunehmend jüngere Menschen und Familien durch die steigenden Kosten unter Druck geraten und zur Tafel kommen müssen, um sich zu versorgen.

So kann jeder die Tafel unterstützen

Geld- und Lebensmittelspenden sind immer willkommen

Mittlerweile ist die Nachfrage so hoch, dass Gabriele Walther und ihr Team am Merianplatz schweren Herzens vorübergehend einen Aufnahmestopp verhängen mussten. Die Lebensmittelspenden seien zwar wieder mehr geworden, den Bedarf können sie dennoch nicht decken. Menschen, die sie wegschicken müssen, informieren sie dann über Alternativen. So gibt es in Frankfurt beispielsweise noch das Sozialrathaus sowie viele Stellen, an denen Bedürftige für wenig Geld ein warmes Essen bekommen können.

Damit die Ausgabestelle so viele Menschen wie möglich mit Essen versorgen kann, ist die Tafel auf regelmäßige Geld- und Lebensmittelspenden angewiesen. Das Geld wird unter anderem benötigt, um die Lieferwägen, die die Spenden von den Supermärkten abholen und zu den Ausgabestellen bringen, zu betanken und instandzuhalten. Wer Lebensmittel direkt spenden möchte, kann das sowohl in teilnehmenden Supermärkten als auch direkt bei den Ausgabestellen tun.

Kleiner Einsatz, große Wirkung: Wenn Büroarbeiter mit anpacken

Die OTRS Group ist nicht das einzige Unternehmen, dass eine Kooperation mit der Tafel führt. Insbesondere Unternehmen, die viele Büroarbeiter beschäftigen – wie zum Beispiel Banken – aber auch Hotels entsenden regelmäßig Mitarbeitende zu tageweisen Einsätzen bei Gabriele Walther. Sie freut sich über die zusätzliche Hilfe. So kann sie etwa Personallücken füllen, die entstehen, wenn einer der festen Helfer ausfällt.

Außerdem erlebt sie immer wieder, dass gerade Menschen, die sonst am Schreibtisch sitzen und zum ersten Mal in dieser Form mit der Armut vieler Menschen konfrontiert werden, nach einem ersten Moment der Betroffenheit enorm motiviert sind, zu helfen und tatkräftig mit anzupacken.

Diese Erfahrung haben auch unsere Mitarbeitenden gemacht, die im Rahmen unserer Tafel-Kooperation bereits einen CSR Day bei der Tafel verbracht haben.

Unsere Mitarbeitenden über ihre Einsätze bei der Tafel in Frankfurt.

Regelmäßiger Einsatz ist die größte Hilfe

Trotz allem ist regelmäßiger Einsatz natürlich die beste Hilfe, sagt Gabriele Walther. Die festen Helfer kennen die Abläufe und deren Einsätze sind besser planbar. Externe Helfer zu organisieren, zu koordinieren und anzuleiten, bedeutet immer auch einen gewissen Mehraufwand.

Mit unserer nachhaltig und langfristig angelegten Kooperation wollen wir daher genau diese Regelmäßigkeit erreichen. Für die von unserem CSR-Team organisierten Tageseinsätze können sich nicht nur Mitarbeitende anmelden, die dies noch nie gemacht haben. Auch alle, die schon einmal dabei waren, sind aufgerufen, immer wieder mitzumachen. So kann die Tafel besser mit uns planen und je routinierter unsere Mitarbeitenden werden, desto größer ist die Hilfe für Gabriele Walther und ihr Team. Zudem besteht über die Sammelbox im Büro ganzjährig die Möglichkeit, Lebensmittel zu spenden.

Mehr davon! Tafel-Kooperation wird auf Standort Straubing ausgeweitet

Die bereits seit zwei Jahren bestehende Kooperation mit der Tafel in Frankfurt und nicht zuletzt unser Gespräch mit Gabriele Walther bestärkt uns in unserer CSR-Mission. Daher weiten wir unsere Tafel-Kooperation nun auch auf unseren Standort in Straubing aus. So bekommen noch mehr unserer Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich im Rahmen ihrer CSR Days bei der Tafel zu engagieren.

Mit welchen Organisationen arbeitet Ihr Unternehmen im Rahmen seiner CSR-Aktivitäten zusammen? Oder arbeiten Sie für eine Organisation, die Unternehmen sucht, die offen für eine Zusammenarbeit sind? Schreiben Sie uns gerne! Wir freuen uns immer über neue Anregungen, Ideen und den Erfahrungsaustausch. Hier in den Kommentaren, in den sozialen Medien, oder einfach per Mail: csr@otrs.com.

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